F4U-Corsair Giant Scale von FMS

Pilot: Ulli                    Ein Dank an Dirk für die Bilder auf dem Platz.

Etwas Technisches vorweg:

Daten der FMS Corsair F4U 1700mm Giant Scale

Material

EPO-ähnlich

 

Spannweite

 1700mm

 

Länge

 1358mm

 

Leergewicht

FMS Corsair, leer:
Rockets, lackiert:
Abwurftank lackiert:
 Akku 6s 4000mAh: 

5088g
41g      nicht montiert
97g      nicht montiert
660g

Fluggewicht

"nackt":           

5748g

 Tragfläche

 ca. 49,3dm2

 

Flächenbelastung

119,4g/dm2

 

Motor und
4-Blatt-Propeller 17“

 5060-290kV

14 Pole
85Amax

Regler

 85A/ESC + 6A UBEC

 

Akku

 6s/4000mAh (meine Wahl)

 

Servos

Seitenruder:              1
Höhenruder:              1
Querruder                 2
Landeklappen:          4
Fahrwerkstüren:        3
Heckfahrwerk:           1
Heck-Lenkung:          1
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Total:                       13 Servos

 

Fahrwerk

Hauptfahrwerk:elektrisch, gefedert aber nicht gedämpft, 90° drehend.
Klappen über zusätzliche  Servos
Heckfahrwerk:  per Servo klappbar, Klappen und Lenkung mit extra Servo angelenkt.
Alle Fahrwerksbetätigungen über den Doorsequenzer angesteuert.
Dieser kontrolliert nicht nur die Reihenfolge der Signale, sondern ändert auch für das Heckservo die Impulslängen an.

 

Beleuchtung

Positionslichter rot/grün
2 Landescheinwerfer

 

Landeklappen

6, 4-fach angelenkt, unten angeschlagen

 

Modifikationen: Schwerpunkt 15-20mm nach vorne verlegt weil das Höhenruder bei 120mm Schwerpunktlage sehr sensibel aufs HR reagieren soll. => Die Sensibilität aufs Höhenruder wurde damit deutlich in einen akzeptablen Bereich gebracht. Zur Unterstützung wurde der Motor zusätzlich 4mm weiter vorne eingebaut.
Federführung: Gewindestift M4 wurde gegen Gewindestift mit Schaft (Selbstbau) ausgetauscht. Früher rieb das Gewinde in Langloch der Federführung des Fahrwerkes. Jetzt kann der gefettete Schaft in der Führung keinen Abrieb mehr hervorrufen: => weniger Verschleiß möglich.

Woher ich das weiß: Bei Youtube gibt es zur Corsair F4U eine Menge Berichte und Kommentare.


Vorabfazit: das Ziel, ein Maßstabsgetreues (Semi-)Scale-Flugzeug zu bauen wäre gelungen, wenn die Ausführung des PNP (Plug and Play)- Flugzeuges technisch einwandfrei ausgeführt worden wären. Einige Widrigkeiten mussten beseitigt werden. Hierzu gehörten Anlenkungen der Servohebelarme und deren Abtriebe. Die Servoabtriebe waren mit 1mm Spiel ausgestattet. Löcher, die Ø2mm sein mussten waren Ø3mm. Der Monteur dachte wohl, wenn genügend Spiel vorhanden ist, knurren die Servos nicht. Teilweise sind 2 Anlenkungsdrähte mit einem Abtrieb verbunden. Die Abtriebe waren aus Bronze gedreht. Die unteren M2-Anschlüsse brachen beim Lösen ab, da mit falschem Loctite gesichert wurde. => Teile wurden von mir neu gedreht da der Importeur keinen Ersatz liefern Wollte/konnte. Jetzt aus Stahl erfüllen die Teile ihre Funktion. Nach dem Erstflug trotz Supersanftlandung sind die Fahrwerkskästen raus gebrochen bzw. gelöst. Gerade diese gibt es nicht als Ersatzteil. Der Importeur signalisiert diesmal Hilfe. Der Hersteller ist mit Bildern ebenfalls versorgt. Mal sehen, ob es was bewegt. Aber jetzt zum Erstflug und einigen Bildern.


Gut gewollt, mäßig umgesetzt. Wer nicht „bastelfit“ ist, Finger weg.

Erstflug:

Wetterbedingungen:      Ca. 6°C           6/8 bedeckt      minimal Regen, nachlassend.

Akkus. Auf 35°C vorgeheizt. (Siehe Bauprojekte „Heizkoffer“)


Abbildung 1: Jim Barber wartet im gut ausgeführten Cockpit auf Starterlaubnis


Abbildung 2: Auch von vorne macht sie eine gute Figur


Abbildung 3: ... von links auch ...


Abbildung 4: ... mit Beleuchtung ...

Jetzt ist es einem Moment trocken. Wir rollen zum Startplatz. Gas moderat in Richtung Vollgas gebracht. Die F4U rollt mit halb gesetzten Klappen an, hebt den Schwanz und startet völlig unspektakulär, wie gewollt. Das Fahrwerk verschwindet, die Klappen werden eingefahren. Die Trimmung stimmt fast. 2 Klicks auf die Nase und sie fliegt gerade aus ohne zu mucken. Klappen bei Halbgas setzen => minimale Vortrimmung wäre erforderlich => wird baldmöglichst nachgemischt. Klappen rein, Fahrwerk raus => etwas Höhentrimm erforderlich => wie erwartet. => wird  auch nachgemischt. Vermutlich geht sich das „hebt sich gegen hebt sich“ aus. Nach ein paar Runden kommt eine „Strom hoch-Warnung“ über die Telemetrie. Im Nachherein stellte sich heraus, dass die Stromwarnung zu tief eingestellt war. Als Ursache wurden einige Peaks (Nadeln) bei Lastwechseln um die 10ms ausgemacht. Wo immer die herkommen, sie sind wohl nicht relevant. Der Strom bei diesem Modell liegt zwischen 25A und 65 A, je nach Last.
Nach 4 min Flug und noch ein bisschen wegen der Warnungen verunsichert, setze ich, obwohl erst 1700mAh von nutzbaren 3200mAh verbraucht wurden, zur Landung an. Anflug o.k. Sinkflug o.k. erste Bodenberührung, Dirk bemerkt ein leichtes Knacken und sagt „durchstarten“. Ohne erkennbare Mängel geht es in eine weitere Anflugrunde. Sinkflug o.k. Speed o.k. und quasi energieloses Aufsetzen …… knack, Fahrwerk ab, siehe oben. => Also noch einmal: War alles mit Zuckerguss geklebt, die Teile waren so gut wie überhaupt nicht von Kleber benetzt. => Rekla läuft, aber vermutlich bin ich der Erste, der von über 350 in Deutschland verkauften Exemplaren, reklamiert. So war es jedoch bei den Anlenkelementen, Servobrummen und Anlenkspiel. => Habe ich jetzt alles im Griff: Jetzt wird es vielleicht heißen: Fliegen und Landen kann er auch nicht. Aber Zuckerguss taugt als Kleber nicht und muss und kann nicht halten. Vielleicht will und können Hersteller und Importeur mir jetzt helfen. Der Hersteller, FMS in Shenzen ist ebenfalls benachrichtigt und meldet sich vielleicht auch.

  

Abbildung 5/6: ... so soll das nicht aussehen ...

Ich freue mich auf weitere Flüge. Mit Klappen Starten und Landen mach mir jedenfalls gehörigen Spaß.